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"Spilleut
und Gaukler sind nicht Leut wie andere Menschen, denn sie nur ein Schein der Menschheit
haben und fast den Todten zu vergleichen sind." Die berühmte Einschätzung
des Sächsichen Weichbildrechts, der Mittelalterszene wohl nur mittelbar aus
dem notorisch unzuverlässigen bachfischerschen Machwerk "Musikanten,
Gaukler und Vaganten" bekannt, gibt die Geringschätzung, welche "fahrendes
Volk" in der mittelalterlichen Gesellschaft genoß, doch sehr prägnant
wieder. Clever produziert, eingängig und mitreißend, sind Van Langen
und des Teufels Lockvogel eine Spur softer, melodischer, melancholischer als In
Extremo, Corvus Corax und Konsorten, doch lassen sie nicht einen Augenblick Zweifel
aufkommen, hier wären etwa geringere Künstler oder Musik-Handwerker
am Werke gewesen. Minne, das ist für Van Langen nicht allein die kultivierte
Welt der Höfe, sondern das gefühls- und suffselige Verliebtsein, das
dem modernen Zeitgenossen gerade so wie dem Menschen des Mittelalters vertraut
sein dürfte. Hier mittelalterliche Elemente mit dem folkrock-tümlichen
Sound von Gruppen wie Schandmaul verknüpft und der Mittelalterszene gewonnen
zu haben, darin liegt eines der großen Verdienste der sympathisch-teuflischen
Lockvögel. http://www.magister-rother.de Musiktips des Monats Mai 2002
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Neidhart von Reuental, trad., bearb. vanlangen. |
CD: Ales umb der holden Frouwen Minne
Label: Heckenreiter
Credits: Neidhart von Reuental |
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